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Kitten - der Preis

Schwarzzuchten - eine (Alltags-)Geschichte

Im Keller ist es dunkel und kalt. Mein Name ist "Katze", bin 4 Jahre alt und hier in Dunkelheit geboren. Um den Hals trage ich eine viel zu engens Halsband mit der Nummer 28 und lebe in Käfig Nr. 5, direkt neben meiner Mutter. Gegenüber lebt meine Tante, hinter mir höre ich meine Schwester miauen. Ach, irgendwie sind wir hier alle miteinander verwandt.

Ich bin seit fast 60 Tagen trächtig und bekomme zum 7. Mal Babys. Den Keller habe ich noch nie verlassen. Grünes Gras und Sonnenlicht kenne ich nur aus Erzählungen meiner Mutter. Mein Magen grummelt - ich habe solch einen Hunger! Hoffentlich bekommen wir heute Abend noch ein wenig Trockenfutter.

Ein paar Tage später...

In der Nacht sind meine Kitten zur Welt gekommen. Hineingeboren in die Dunkelheit und Kälte. 5 kleine Babies liegen in dem kalten Karton und ich versuche sie mit meinem ausgemergelten Körper warm zu halten. Ein kleines Mädchen bewegt sich nicht mehr. Ich stupse sie mit meiner Nase an, aber sie hat die ersten Stunden leider nicht überlebt. Die anderen Welpen drängen an die Milchbar – viel Milch habe ich nicht und so haben meine kleinen Babys genauso viel Hunger wie ich auch.

Da kommt der Mann und schaut in meinen Karton. Wortlos nimmt er mir das tote Katzenbaby weg und wirft es achtlos in einen Eimer. Ich krieche zu meinen anderen Babys zurück und lege mich schützend über sie. Ich bekomme ein paar Brocken Trockenfutter hingeworfen, welche ich gierig verschlinge. Dann schließt die Tür und ich bin mit meinen Babys wieder alleine.

Sieben Wochen später...

Die Tür wird aufgerissen und vor Schreck springe ich in die Ecke. Doch ohje! Der Mann greift nach meinen Babys und trägt sie alle weg! Ich fange laut an zu jammern und will meine Kinder verteidigen. Aber ich spüre einen harten Tritt in meinen Bauch. Ich schleudere in die Ecke und als ich wieder klar schauen kann, sind meine Babys weg! Wieder hat man mir alle genommen! Immer und immer wieder das gleiche! Traurig lege ich mich in die Ecke und rieche den Babygeruch, der so langsam verfliegt… Mein Gesäuge wird immer härter und heißer – es tut weh und ich spüre ganz deutlich die Stelle, wo mich vorhin der Stiefel getroffen hat! Ich wimmere leise vor mich hin – wo sind meine Babys? Sie müssen doch noch trinken, mein Gesäuge tut so weh. Aber ich bin wieder alleine in der Dunkelheit und Kälte.

Mir wird es abwechselnd heiß und kalt. Matt liege ich in der Ecke. Das Fieber lässt mich schütteln und ich denke besorgt an meine Babys. Wie es ihnen wohl gehen mag? Haben sie es jetzt warm und hell? In Gedanken versunken schlafe ich ein...

Ein paar Stunden später kommt der Mann und schaut in den Keller. "Hey, holt mal die Schubkarre, hier ist eine tot."

Nur eine Geschichte? Leider nein! Tag für Tag eiskalte Realität für unzählige Kätzinnen, die zum Wohle des Profits von skrupellosen Vermehrern in unwürdigen und widrigsten Verhältnissen gehalten werden. --- Sie wollen dagegen etwas tun? Dann kaufen Sie keine billigen Katzenbabies aus Inseraten von Internet und Zeitung! Die Mutter Ihres Kittens könnte Katze Nr. 28 aus Käfig Nr. 5 gewesen sein....

Danke im Namen dieser geschundenen Kätzinnen und deren traumatisierten Welpen.


Kosten einer seriösen Katzenzucht

Wenn es nach der Meinung mancher Leute und auch einiger Bekannter laufen würde, müssten wir steinreich sein, da die Katzenzucht ja angeblich so viel Geld einbringt. Die Tiere werden ja so teuer verkauft und man braucht außer Futter und einem Klo nichts. Vermehren tun sie sich auch noch von selbst, also erhält man mit wenig Aufwand super Gewinne.

Es handelt sich bei unserer Zucht um eine seriöse Hobby-Zucht, bei der das Wohl der Katze und die Liebe zu diesen Tieren im Vordergrund steht. Entgegen den sogenannten Schwarzzüchtern, sind unsere Katzen keine Gebärmaschinen und wir sparen auch nicht an ihnen zum Zwecke der Gewinnerzielung.

Um das Ganze mal etwas transparent zu machen, was für Kosten so anfallen, damit man eine Zucht am Laufen hält, habe ich nachfolgend eine kleine Zusammenstellung gemacht. Sie können sich dann selbst überlegen, ob dann noch viel oder überhaupt etwas an der Zucht verdient ist. Vom Zeitaufwand, den wir aber für die Tiere gerne betreiben, mal abgesehen.

Kostenaufstellung:

Ich habe die üblichen Kostenpunkte, angefangen von alltäglichen Ausgaben, mal aufgeführt. Sie müssen bedenken, dass die Kosten nicht nur für die momentanen Würfe anfallen, sondern stetig für alle Katzen des Zwingers, einschließlich der Kastraten, die, wenn irgendwie möglich, bei uns alt werden dürfen. Sie haben die gesamten aufgezählten Kosten also ganzjährlich für ca. 7 Katzen plus die aktuellen Würfe.

Nahrung

Natürlich nimmt man für die Zucht nicht das billige Supermarkt-Futter her, da ja die Katzen und die Kitten gesund bleiben sollen. Es wird also teureres Marken- und Spezialfutter gefüttert und zwar nicht nur an die momentanen Kitten während ihrer Zeit beim Züchter, sondern an alle Katzen des Zwingers.

Katzenhygiene

Egal ob Rassekatze oder nicht, jeder muss mal und wenn 7 Katzen da sind, dann braucht man dementsprechend ein Vielfaches an Streu.

Tierarztkosten / Arzneien

Ob zur Trächtigkeit eine Aufbauspritze für die Mutter anfällt, die Kleinen mittels Spezialnahrung zugefüttert oder durch Arzneimittel unterstützt werden müssen, vielleicht bei Schwierigkeiten eine Untersuchung anfällt, oder das HCM und PKD scchallen, ein seriöser Züchter wird hier nicht sparen und alles tun, damit seine Katzen gesund bleiben. Wenn die Kitten abgegeben werden, sind sie mehrfach entwurmt, gegen Katzenschnupfen/ -seuche und Tollwut geimpft. Auch erhalten sie ein Gesundheitszeugnis vom Tierarzt. Natürlich müssen auch die erwachsenen Tiere des Zwingers alle regelmäßig nachgeimpft und entwurmt werden. Sollte eine Krankheit und sei es nur eine Erkältung in den Zwinger kommen, müssen wir nicht nur die betroffene Katze behandeln, sondern vorsorglich alle im Haushalt lebenden Katzen, damit sich nichts ausbreitet. Wer schon mal beim Tierarzt war, weiß was da an Kosten in etwa anfallen.

Stammbaum

Auch der Stammbaum kostet dem Züchter Geld, ist aber auch notwendig, denn sie wollen doch sicherlich nicht irgendetwas kaufen, sondern eine Maine Coon. Ich höre manche sagen, dass ihnen der Stammbaum egal ist, aber das hat schon alles seinen Sinn. Im Stammbaum haben Sie schwarz auf weiß, wer ihre Katze ist, können lesen von wem sie abstammt und das Wichtigste, dass es überhaupt eine Maine Coon ist. Eine Maine Coon unterscheidet sich nicht nur vom Aussehen von anderen Katzen, sondern auch vom Wesen erheblich. Von Schwarzzuchten wissen sie gar nichts von der Katze und nur weil diese als Kitten einer Maine Coon ihrer Meinung nach ähnelt, ist sie noch lang keine. Die Überraschungen zeigen sich oftmals erst als erwachsenes Tier. Dann aber meist deutlich. Warum überhaupt für ein Tier, dessen Herkunft Sie nicht kennen, mehr als 200 Euro ausgeben? Ein seriöser Züchter gibt keine Kitten ohne Stammbaum weiter.

Der Chip

Vor der Abgabe setzt der Tierarzt noch den Chip im Schulterbereich der Katze ein. Das ist sinnvoll, da sie eine Chance haben, dass ihr Tiger wiedergefunden werden kann, falls er mal abhandengekommen ist. Aber das alles kostet natürlich, sowohl der Chip als auch das Einsetzen durch den Tierarzt.

Ausstellungen

Hier werden die Maine Coons mit dem Rassestandart verglichen und stehen in Konkurrenz mit anderen ihrer Art (aus dem Stammbaum können sie erfahren, welche Titel die Vorfahren ihrer Katze errungen haben.) Das scheint für die Meisten, vor allem für Liebhaber, keine wichtige Sache zu sein, ist es aber. Durch die Teilnahme an Ausstellungen und der objektiveren Beurteilung durch Richter können Zuchtfehler und Mängel festgestellt und ausgeschlossen werden. Die Maine Coon sollen auch in vielen Jahren noch dem Standard der Rasse entsprechen, denn das ist die hauptsächliche Aufgabe einer Zucht. Es ist also erforderlich, dass ein Züchter auf Ausstellungen geht und seine Katzen sich der Konkurrenz stellen. Zudem ist die Ausstellung wichtig um sich mit Züchterkollegen auszutauschen, damit auch dem Käufer dann kompetent bei Problemen weitergeholfen werden kann. Man lernt auch nach Jahren immer noch Neues dazu! Leider kostet eine Ausstellung pro Tier und Tag ca. 20-40 Euro (je nach Verein) und man hat selten nur ein Tier dabei.

Vereinsbeiträge

Jeder Züchter, der Tiere mit Ahnennachweis abgeben möchte, muss in einem Katzenverein sein, denn nur dieser kann die Stammbäume ausstellen. Zudem ist der Verein ein Kontrollorgan zum Schutz des Tieres. Dort gibt es Regeln, wie z.B. eine Begrenzung der Würfe, damit sich die Mutterkatze auch anständig erholen kann, bevor sie wieder eingedeckt wird. Das beugt Massenzuchten vor. Ein seriöser Züchter unterwirft sich zum Wohl des Tieres gerne diesen Regeln und zahlt auch die anfallenden Beiträge.

Anschaffung der Zuchttiere

In der Rechnung darf man natürlich nicht vergessen, dass auch der Züchter seine Zuchttiere erst einmal erwerben muss. Und wir reden nicht von den Preisen, den ein Liebhaber für seine Mieze zahlen muss, sondern von erheblich höheren.

Deckkosten

Ein Züchter muss auch darauf achten, dass die zu verpaarenden Tiere nicht zu eng verwandt sind, denn sonst kann es zu Erkrankungen der Jungtiere kommen. Hierzu ist es leider nötig, ab und zu eine Katze durch einen fremden Zuchtkater eindecken zu lassen. Eine Deckung unabhängig vom tatsächlichen Erfolg kostet in der Regel auch einiges zusätzlich der Fahrtkosten.

Kastraten

Wir werden uns, falls möglich, von unseren Katzen nicht trennen, selbst wenn diese für die Zucht keinen Nutzen mehr haben. Auch dies stellt einen dauerhaften Kostenfaktor da.

Ausstattung

Hierunter fallen Kratzbäume, Trinkbrunnen, Spielzeug, Freigehege, Transportkörbe, Ausstellungsausstattung, Pflegemittel, u.s.w.

Information / Werbung

Jeder Interessent kann sich auf unserer Homepage informieren und wir sind nach dem Kauf weiterhin der ständige Ansprechpartner für die Käufer. Zusätzlich sind Werbungen im Internet und in Zeitschriften notwendig, denn sonst weiß ja niemand, dass es uns gibt und ob wir Würfe haben. Aus Fachzeitschriften und Büchern ergänzen wir unser Wissen, um bestmöglich Fragen beantworten zu können.

Der Preis einer Maine Coon

Nun können Sie für sich selbst überschlagen, was so eine seriöse Hobby-Zucht durchschnittlich kostet, wenn alles perfekt und problemlos verläuft und nie eines der Tiere, auch nicht im Alter, krank wird. Sie können sich nun selbst beantworten, wie viel und ob tatsächlich was für den Züchter übrigbleiben kann. Natürlich können wir mit sogenannten Vermehrern (Schwarzzüchtern), die außer irgendeinem Futter und einer Katzentoilette keine Ausgaben haben, und die Katzen bis zur Erschöpfung gebären lassen, preislich nicht mithalten, aber das wollen wir auch nicht. Zudem kann man bekanntlich ja nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen, denn das Verpaaren irgendwelcher, oft gar nicht zuchttauglicher Tiere, ist keine Zucht. Für uns steht das Tier an erster Stelle und wer eine angebliche Main Coon für 150-300 Euro angesichts der normalen laufenden Kosten einer seriösen Hobbyzucht erwirbt, sollte sich ernsthaft fragen, wie das machbar ist. Natürlich nur, wenn man nichts in das Tier investiert und dann das Geld nahezu als Reingewinn für das Jungtier einsteckt. Tierliebhaber unterstützen solche Leute nicht, denn Tiere sind keine Produkte.

Die Adoptionsgebühr für ein Baby aus unserer Zucht kostet zwischen 650-800 Euro für ein Liebhaberkätzchen!